Weitwanderweg in Griechenland: Der Wolftrail

Im April waren wir in Griechenland unterwegs und haben den Weitwanderweg “Wolftrail” von Eptalofos nach Itea bewandert.

Sind wir mal ehrlich, Griechenland verbindet man nicht direkt mit Wandern. Man denkt eher an mediterranes Klima, gutes Essen, Sonne, Strand und Meer. Doch dabei ist Griechenland eines der bergigsten Länder in Europa. Gerade das Festland bietet Einheimischen im Winter tolle Bedingungen für Wintersport – und somit im Rest des Jahres natürlich auch tolle Wanderwege. Da Griechenland bei Wanderern aber noch nicht so bekannt ist kann man hier noch relativ oft alleine auf den Trails unterwegs sein.

Der Wolftrail ist ein Weitwanderweg, welcher in Eptalofos startet und vom Gebirge letztlich nach Itea ans Meer führt. Dabei erlebt man nicht nur atemberaubende Gebirgslandschaften, sondern auch Geschichtsträchtige Städte sowie endlose Olivenhaine. Ausgelegt auf sieben Tage mit An- und Abreisetag bietet die Wanderung unglaublich viel Abwechslung.

Am ersten Tag kommt man in Athen an und organisiert sich selbstständig einen Transfer nach Eptalofos. In dem malerischen Dorf kann man dann die Unterkunft für die erste Nacht beziehen und den Tag bei einem guten Abendessen ausklingen lassen.

Denn der zweite Tag der Reise bzw. der erste Wandertag startet gleich mit einer langen und alpinen Etappe. Auf der Nordseite des Berg Parnassos wandert man auf dem Nationalen Wanderweg 22 bis zum Bergdorf Polydrosos. Zuerst wandert man am Wasser entlang und kommt später durch einen dichten Tannenwald nach Polydrosos. Ca. 4 Std. ist man auf einfachen Wegen unterwegs und hat so einen guten und landschaftlich beeindruckenden Einstieg in den Wanderweg.

Der zweite Wandertag führt uns von Polydrosos zur Defner Berghütte und ist sicherlich der anstrengendste Tag der gesamten Wanderung. Ca. 15,4 Kilometer und 1.500 Höhenmeter verlangen den Wanderern einiges ab. Meist führt der Weg über gut gehbare Wald- und Wanderwege und ist selten wirklich hochalpin, wie wir es z.B. aus den Alpen kennen. Dennoch sind die Gesamtstrecke und die Distanz eine Herausforderung, welche man nicht unterschätzen sollte – auch da es auf der Strecke keinerlei Verpflegung unterwegs gibt. Das Ziel ist die Defner Berghütte auf 1.820m Höhe. Die urige Hütte bietet alles, was man nach einem langen Tag braucht – Duschen, eine tolle Aussicht und extrem leckeres Essen. Die Gastgeber sind extrem freundlich und versorgen Wanderer mit wirklich allem. Sollte es, wie bei uns im April noch etwas kühl sein, heizt der Holzofen im Nu ein. Das selbst gemachte Essen ist einfach fantastisch und mit einem Absacken kann man den langen Tag beenden.

Am Tag darauf geht es von der Berghütte auf den 2.395m hohen Gerondovrachos-Gipfel. Auf dem Weg zum Gipfel kann man durchaus vielen Schaf- und Ziegenherden begegnen, da in dieser Region ein besonderer Käse aus eben jeder Milch produziert wird. Nach dem Aufstieg geht es mit einem Transfer ins Bergdorf Arachova. Dort kann man sich von den anstrengend zwei Bergetappen erholen, in den kleinen Läden das ein oder andere lokale Souvenir shoppen und sich abends bei einem leckeren Essen in einem der zahlreichen Restaurants entsprechend stärken.

Am vierten Wandertag geht es per Transfer zur Livadi-Hochebene. Dort wandert man erst von einem kleinen Wanderweg weiter zum Europäischen Fernwanderweg E4. Anfangs ist man umgegeben von Bäumen und genießt die herrliche Waldluft während es sich später immer mehr lichtet und der Blick auf die historische Stadt Delphi sowie das Meer immer klarer wird. In Delphi angekommen empfiehlt es sich auf jeden Fall das Museum und/oder die antiken Ruinen zu besichtigen.

Am letzten Wandertag geht es von Delphi gerade aus Richtung Meer – genauer gesagt nach Itea. Anfangs steigt man noch ein paar Höhenmeter ab und wandert dann auf einer Flachebene durch einen riesigen Olivenhain. Er ist in der UNESCO Liste als einzigartige Landschaft wegen der mehr als 1,5 Millionen Olivenbäumen inkludiert. Von hier geht es eigentlich immer gerade aus ans Meer. Nach fünf Tagen wandern tut es einfach gut die Füße ins Meer zu halten und den Tag mit einem Eis ausklingen zu lassen.

Die gesamte Wanderung ist extrem abwechslungsreich – sowohl von den Wanderwegen als auch der Umgebung. Letztlich hat man alles dabei – von alpinen Zonen und Gipfel bis hin zu flachen Wanderwegen und das Meer. Da die Tagesetappen gerade rund um den Berg Parnassos sehr lang sind sollte man den Wolftrail nicht ungeübt angehen. Die Wanderung wird über ASI Reisen organisiert und vor Ort erhält man ein GPS-Gerät mit den entsprechenden Koordinaten. Es steht auch eine lokale Agentur für alle Rückfragen während der Wanderung und die Transporte zwischen den Wanderstätten bereit.

Das Klima kann gerade im Sommer auf den flacheren Etappen enorm heiß und sonnig sein, sodass Sonnenschutz unabdingbar ist. Auf der anderen Seite kann es im Gebirge doch jederzeit recht wechselhaft und frisch werden. Deshalb ist die Kleidungswahl sicherlich das A und O auf solch einer Tour, denn man will ja auch – trotz Gepäcktransport – nicht zuviel mitschleppen.

Wir waren mit der neuen Light Hiking Kollektion von Jack Wolfskin unterwegs, welche eben genau für solche Bedingungen entworfen wurde. Die Bekleidungsstücke sind extrem leicht, atmungsaktiv und funktionsfähig, d.h. im Zwiebellook kann man problemlos den kühlen Temperaturen trotzdem, und in der Sonne Richtung Meer kommt man trotz Bewegung auch nicht ins schwitzen.

Außerdem passt sie auch thematisch wundervoll zum Wolf Trail, denn wie anfangs schon erwähnt – wer denkt man Weitwanderwegen an Griechenland? Es geht darum neue Plätze und Orte zu entdecken, sich auf die lokalen Pflanzenwelt und Natur einzulassen und auch die ortstypischen Gerichte und Getränken zu probieren. Wir haben auf unser Wanderung soviel Neues gelernt, probiert und geschmeckt, und es war jedes Mal grandios. Denn genau so sammelt man unvergessliche Momente und Eindrücke, die man auch Jahre nach der Wanderung noch mit sich trägt.