In den letzten Wochen und Monaten haben wir die Pulseroll Recovery-Tools im Alltag getestet.
Viele Leute verbinden Recovery immer noch mit exzessiven Workouts oder langen Trainingseinheiten. Doch auch im Alltag können die kleinen Gadgets mehr als hilfreich sein. Gerade nach einem langen Tag am Schreibtisch gibt es kein besseres Gefühl als mit einem Foam Roller einmal den Rücken zu bearbeiten. Oder wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war – einfach ein kleines Recovery Tool unter die Fußsohle packen und schon tun die Füße nicht mehr weh.
Aber gehen wir vorher noch einmal einen Schritt zurück. Recovery-Tools wie die der klassische Foam-Roller werden oft mit Faszientraining und “verklebten” Faszien gleichgesetzt. Doch was sind Faszien eigentlich, und können diese überhaupt verkleben?
Neben Muskeln gibt es nämlich noch ein weiteres Organ in unserem Körper wenn es um die Themen Beweglichkeit, Leistungsfähigkeit und Kraft geht, und das wird leider viel zu oft vergessen: das Bindegewebe. Das Bindegewebe besteht aus vielen Faszien, die im Gegensatz zu den dehnbaren Muskeln eine vorgegebene Länge haben. Bleibt diese Länge erhalten und der Muskel ist in Ordnung, funktionieren die Synergisten wunderbar und unser Bewegungsapparat sollte sich ohne Probleme steuern lassen. Nun kann es im Alltag aber passieren, dass sich diese Faszien verknoten, etwa durch ungünstige Bewegungen oder eine falsche Haltung, wie z.B. das zulange Sitzen am PC. Dann tritt ein verspanntes und steifes Gefühl ein, was oft auch mit “verklebten” Faszien beschrieben wird. Reaktionen bestehen vielmals aus Dehnungsübungen, die die ganze Situation allerdings nicht unbedingt verbessern und im schlechtesten Fall sogar verschlimmern. Denn diese gedehnten Knoten lösen sich nicht auf, sondern werden nur fester gezogen.
Genau hier setzt das Faszientraining nun an, denn es übt einen gewissen Druck auf die verknoteten Stellen aus. Durch den Druck wird die Lymphflüssigkeit in Bewegung versetzt und Stoffwechselprozesse in Gang gebracht. Somit können Abfallstoffe besser abtransportiert werden und das Gewebe wird mit neuer Flüssigkeit versorgt. Dieses Prinzip wird auch als Schwammeffekt bezeichnet: Man drückt die alte Flüssigkeit aus, sodass sich der Schwamm wieder mit sauberem Wasser vollsaugen kann. Folglich werden die Faszien geschmeidiger und Schmerzen können vermindert werden. B
isher gibt es wissenschaftlich noch wenig Langzeitstudien, weshalb das Faszientraining oft kritisch gesehen wird bzw. viele Eckpunkte noch im Konjunktiv formuliert werden. Doch wenn man selbst durch die Anwendung eine Erleichterung spürt sollte man es definitiv nutzen, denn jeder Körper reagiert anders und wenn man “seinen” Weg gefunden hat sollte man diesen auch weitergehen.
Aber nun zu Pulseroll. Denn genau hier setzt die noch recht junge Marke an. 2016 wurde sie gegründet um Menschen Massage-Pistolen zu einem erschwinglichen Preis zu bieten, denn damals lagen die Verkaufspreise jenseits von Gut und Böse. Über die Jahre wuchs das Sortiment und so haben wir drei der Topseller für euch getestet.
Wahrscheinlich der beste Produktname im ganzen Sortiment. Die Doppelkugel ist ergonomisch geformt und passt sich so deinem Körper perfekt an. Man kann den Peanut Roller z.B. unter der Wade, am Rücken nebst der Wirbelsäule oder unter der Fußsohle anwenden. Auch z.B. am Latisimuss kann man ihn gezielt anwenden. Er verfügt über vier unterschiedliche Vibrationsstufen, welche nicht nur die Faszien sondern auch die Muskeln bearbeiten. Je nach Verspannungslevel kann man sich von 2.400 RPM bis auf 4.400 RPM steigern.
Der Clou: Über eine Fernbedienung kann man die unterschiedlichen Vibrationslevel extern steuern und muss so während der Anwendung nicht immer die Kugel manuell steuern.
Der Klassiker im Faszientraining neu interpretiert. Denn dem klassischen Foam Roller wurde ein leistungsstarker Motor eingebaut, welcher ähnlich wie der Peanut Roller für Vibrationen sorgt. Über fünf Level kann man sich hier von 1.200 auf 3.500 RPM steigern und große Muskelpartien wie z.B. den hinteren Oberschenkel oder den oberen Rücken behandeln.
Für eine noch punktuellere Anwendung ist der Vibration Massage Ball ideal. Gerade wenn es an einer speziellen Stelle “zwickt” und größere Tools, wie z.B. der Foam Roller, nicht genau diesen einen Punkt erwischen ist der Massage Ball ideal. Auch er verfügt über vier Vibrationsstufen von 2.400 RPM bis 4.400 RPM und kann über eine Fernbedienung gesteuert werden.
Alle Tool haben im Test überzeugt. Durch die unterschiedlichen Vibrationsstufen kann man sie sowohl im Warm-Up benutzen (um den Blutfluss zu steigern und so die Muskeln bereit für die Belastung zu machen) als auch zur Erholung. Je nach “Schmerzlevel” kann man sich mit den unterschiedlichen Leistungsstufen rantasten. Genial sind ebenfalls die vielen verschiedenen Anwendungsbeispiele auf der Pulseroll-Seite. Für jedes Tool und jede Muskelgruppe gibt es dort reichlich Input um so immer sicher genau zu wissen was zu tun ist.
Der einzige Haken an den Tools ist, dass die Vibrationen im Boden doch deutlich zu hören sind. Also erschreckt nicht bei der ersten Anwendung und macht es vielleicht nicht um 3:00 Uhr nachts wenn die Nachbarn schlafen. Doch sonst können wir die Anwendung nur empfehlen.