Das Kleinwalsertal stellt mit Natur bewusst erleben den Wert der Natur in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Für die gezielte Lenkung der Freizeitsportler und Erholungssuchenden wurde das Kleinwalsertal in elf Teilräume, die unter anderem beliebten Seitentälern wie dem Bärgunt-, Derra- oder Gemsteltal entsprechen, unterteilt. In jedem der Teilräume wurden ökologische Besonderheiten und Nutzungskonflikte aufgenommen und in ein Lenkungskonzept übersetzt. Eine wichtige Rolle für die Lenkung spielen in Zukunft die neuen Taleingangstafeln, die an zentralen Stellen in einigen der Teilräume bereits aufgestellt wurden. Auf einen Blick ist ersichtlich, wo sich Schutz- und Schongebiete befinden, welche Korridore man für den Aufstieg bzw. die Abfahrt nutzen sollte und auch auf welche Tiere und Pflanzen besonders Rücksicht zu nehmen ist. Zudem wurden sensible Gebiete in digitale Tourenportale (outdooractive.com, alpenvereinaktiv.com) sowie gedrucktes Kartenwerk integriert, um mit Tourenempfehlungen im Sinne von Natur bewusst erleben zu lenken.
So funktioniert Natur bewusst erleben in zwei Richtungen: Während die Destination die Aufgabe hat zu informieren und zu vermitteln, sind auch Freizeitsportler und Erholungssuchende in der Pflicht, sich mit den Besonderheiten in dem Naturraum, in dem sie unterwegs sind, auseinanderzusetzen. „Ein gutes Miteinander steht bei Natur bewusst erleben an erster Stelle, denn wir sind überzeugt, dass das Projekt langfristig nur erfolgreich ist, wenn es einen Beitrag zu gegenseitigem Verständnis und Respekt leistet. Aus diesem Grund spielen Information und Wissensvermittlung eine zentrale Rolle in unserem Maßnahmenkatalog“, erklärt Elmar Müller, Vorstand der Kleinwalsertal Tourismus eGen.
Unterstützung bekommt Natur bewusst erleben in diesem Winter erstmals von einem Ranger-Team. Vier Ranger und eine Rangerin werden an den Winterwochenenden unterwegs sein, um über naturverträgliche Tourenplanung, Wald-Wild-Schongebiete und generelle Themen rund um Natur bewusst erleben zu informieren. Zudem sind sie auch Ansprechpartner für Wintersportler gleichermaßen wie für Grundbesitzer und Bewirtschafter. Auf diese Weise sammeln sie wertvolle Einblicke, wo weiterer Handlungsbedarf besteht.
Natur bewusst erleben ist aktuell eines der bedeutendsten Projekte im Kleinwalsertal, denn es steht für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus und naturverträgliche Freizeitnutzung. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2018 von der Gemeinde Mittelberg und der Kleinwalsertal Tourismus eGen, um die Leistung der Natur für den Menschen ins Zentrum des öffentlichen Interesses zu rücken. In enger Zusammenarbeit aller Interessengruppen und Grundbesitzer, fachlich begleitet von der REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH und dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, wurden Handlungsfelder und ein umfassender Maßnahmenkatalog mit zwei zentralen Bereichen erarbeitet: ein Lenkungskonzept und die Vermittlung von Naturwissen. Sukzessive werden diese Maßnahmen jetzt umgesetzt und werden zunehmend sicht- und erlebbarer.
Weitere Informationen auf www.kleinwalsertal.com/natur-bewusst-erleben
Informationen zur Konzeption und zum Maßnahmenkatalog auf www.gde-mittelberg.at/natur-bewusst-erleben
Wichtig zu wissen: Das Kleinwalsertal ist von der seit dem 20. Dezember 2021 geltenden neuen österreichischen Einreiseverordnung und von der Einstufung als Hochrisikogebiet durch das RKI ausgenommen. Daher gibt es bei der Rückreise nach Deutschland keine Registrierungs- oder Quarantänepflichten, auch nicht für Kinder unter 12 Jahren. Auch für die Anreise ins Kleinwalsertal besteht keine Test- oder Registrierungspflicht. Voraussetzung für die Fahrt mit den Bergbahnen, Unterkunft, Gastronomiebesuch, Skikurs, Verleih und Handel (außer Geschäfte des täglichen Bedarfs) ist die 2G-Regel (Kinder unter 12 Jahren ausgenommen und es gibt Ausnahmen für Jugendliche im schulpflichtigen Alter von 12 bis 15 Jahren aus dem In- und Ausland).