Auch in diesem Jahr haben wir uns – auch mit den Erfahrungen aus dem letzten Jahr – wieder eine Menge Gedanken über die Ausrüstung für die Rota Vicentina gemacht.
So eine Wanderung in Portugal stellt man sich im ersten Moment ziemlich idyllisch vor: Sonne, trockener Boden, kurze Wege und viele Zwischenstopps. Die Rota Vicentina ist anders. Sicherlich ist sie nicht hart und kann von vielen Menschen problemlos bewältigt werden, aber gerade in diesem Jahr waren wir allen Wetterelementen kompromisslos ausgesetzt (und das teilweise am gleichen Tag). Von heißen Temperaturen und ununterbrochenem Sonnenschein bis hin zu Monsun-artigen Regenfällen war alles gegeben – und somit die Anforderungen an die Ausrüstung natürlich hoch. Bzgl. Gepäcktransfer und Unterkünften haben wir uns an die Tipps aus 2018 gehalten. Gerade da die Tourismusbehörde diesen Teil Portugals immer mehr bewirbt empfiehlt es sich die Eckpfeiler der Wanderung vorab zu buchen. Die meisten Unterkünfte sind aber bereits auf die Wanderer eingestellt, sodass man hier nie schief angeschaut wird, wenn man mal mit schmutzigen Schuhen ankommt.
Rucksack
Hier fiel die Wahl auf den ASTRO 30. Mit 30l Fassungsvermögen bietet er genug Platz für die unterschiedlichen Layer, Wasser, Nahrung und sonstiges Equipment (z.B. Fotoapparat). Er wirkt optisch auch nicht wie ein typischer Wanderrucksack, sondern eher etwas dezent. Dafür ist er aber erstaunlich gut organisiert, sitzt dankt dem ACS-Tragesystem sehr bequem und ist mit einer Regenhülle ausgestattet, welche wir definitiv mehr als einmal genutzt haben.
Schuhe
Wie bereits im vergangenen Jahr haben wir auf den ACTIVATE TEXAPORE MID M zurückgegriffen – und das aus mehreren Gründen: 1. Der Schuh ist bereits eingelaufen und passt wie eine zweite Haut. 2. Durch seine mittelhohe Form schützt der nicht nur den Knöchel bei steinigen Passagen, sondern verhindert auf sandigen Trails auch dass Sand in den Schuh kommt. Dies war definitiv ein Learning aus dem vergangenen Jahr. Und 3. ist der Schuh zwar kein Gripmonster für hochalpine Wanderungen, aber die perfekte Kombination aus Gewicht und Funktion für die vielen langen Etappen der Rota Vicentina.
Den neuen ALL TERRAIN PRO TEXAPORE MID M hatten wir als Ersatz im Gepäck, da er mit seiner Vibram Sohle und dem Profil deutlich mehr Halt bietet, gerade bei nassen Felsen oder größeren Aufstiegen.
Bekleidung
Das A und O neben Rucksack und guten Schuhen ist das Wanderoutfit. Gerade im Hinblick auf ziemlich wechselhafte Wetterbedingungen haben wir uns diesmal noch mehr Zeit genommen um ein für jede Wetterlage ausgestattet zu sein.
T-Shirts: Hier wählten wir einmal die Modelle HYDROPORE XT MEN und CROSSTRAIL T MEN aus. Beide T-Shirts sind nicht zu eng geschnitten, was gerade beim Wandern in unseren Augen im Rahmen der Bewegungsfreiheit Sinn ergibt. Das HYDROPORE XT ist feuchtigkeitsregulierend, schnelltrocknend und mit einem UV-Schutz ausgestattet. Das CROSSTRAIL T überzeugt durch seine geruchshemmende und schnelltrocknende Funktion. Somit sind beide T-Shirts für anstrengende Touren perfekt geeignet.
Hosen/Shorts: Hier waren wir in diesem Jahr deutlich umfassender ausgestattet als noch 2018. Die HILLTOP TRAIL PANTS M wirken auf den ersten Blick in Natura nicht wie eine klassische Wanderhose. Sie wirkt sehr elegant und klassisch, mit einem entspannten Schnitt und einem super angenehmen Material. Sie ist leicht zu tragen und selbst an heißen, sonnigen Tagen schwitzt man kein Stück. Einziger Nachteil ist die Tatsache, dass sie Regen in keinster Weise abwehrt und man nach kurzer Zeit eine nasse Hose hat – die dann allerdings auch schnell wieder trocknet. Für warme/sonnige Tage aber definitiv eine Top-Wahl.
Die ACTIVATE ZIP AWAY PANTS M fühlt sich im direkten Vergleich alleine vom Stoff viel fester und robuster an. Hatten wir anfangs die Befürchtung, dass dies viel zu warm für die Rota Vicentina sei, so wurden wir eines besseren belehrt. Sie ist extrem atmungsaktiv und auch bei warmen Temperaturen super zu tragen. Wenn es dann doch zu heiß wird, kann man einfach die untere Hälfte abzippen, ohne auch nur die Stiefel ausziehen zu müssen. So wird aus der Hose im Handumdrehen eine Short, die auch leichten Regen problemlos abhält.
Für die richtigen heißen Tagen hatten wir zusätzlich noch die PASSION TRAIL XT SHORTS dabei. Sie ist unfassbar leicht und liegt wie eine zweite Haut an. Außerdem ist sie elastisch, was gerade bei Aufstiegen von Vorteil ist. Durch ihre Atmungsaktivität kann man auch problemlos stundenlang damit in der prallen Sonne laufen, ohne wirklich zu überhitzen.
Midlayer: Farbe bekennen mit der KIEWA JACKET M in Eucalyptus Green. Da das Wetter im Vorfeld nicht wusste, was es will haben wir uns für eine extrem warmen Midlayer entschieden. Sie featured ein atmungsaktives, bi-elastisches, 100 % recyceltes Fleece mit wärmender Innen-, glatter Außenseite und Feuchtigkeitsmanagement. Dennoch ist es für die warmen Tage an der Küste Portugals einen Tick zu warm. Für die alpinen Wanderungen aber dennoch ein echter Hingucker,
Outerlayer: 2019 wurde die KANUKA RIDGE JACKET M definitiv benutzt und ausgiebig im Dauerregen getestet. Sie ist etwas weiter geschnitten, was in unseren Augen ein dicker Pluspunkt ist, da man sie so auch über einen Midlayer problemlos anziehen kann. Das leichte Gewicht ist ideal um sie im Rucksack zu verstauen.
Gerade bei unseren schlagartigen Regenschauern und Dauerregen zeigte sich, wie wasserdicht und atmungsaktiv die Jacke ist. Kein Tropfen Wasser kam durch und man schwitzte sich gleichzeitig nicht zu Tode, wenn die Sonne dann schlagartig wieder rauskam und die Luftfeuchtigkeit natürlich sofort anstieg. Dank Reißverschlüssen unterhalb der Arme kann man jederzeit Frischluft zuführen und die Kapuze lässt sich dank des Gummibandes ideal einstellen.
Cap: Caps sind definitiv Geschmacksache und wir sind keine großen Freunde von Kopfbedeckungen. Aber bei viel Sonnenschein und stundenlangen Touren macht es durchaus Sinn. Deshalb haben wir uns für das VENT PRO CAP in Night Blue entschieden. Es ist ultra-leicht und lässt sich super easy im Rucksack verstauen. Dank integriertem UV-Schutz schützt es den Kopf wirklich perfekt und ist dabei gleichzeitig noch atmungsaktiv, sodass man nicht im eigenen Saft ertrinkt (im übertragenden Sinn natürlich). Auf so mancher Etappe ein Retter in der Not.
Equipment
Neben dem Outfit braucht man auf einer Wanderung natürlich mehr. Zu den Essentials zählen ganz klar: Erste-Hilfe-Set, Mulitool, Sonnenbrille und Powerbank. Somit ist man nicht nur für den Ernstfall gewappnet, sondern kann sich zur Not auf immer noch orientieren. Dazu haben wir unseren Rucksack täglich mit Snacks gefüllt. Einfach am Tag der Wanderung noch schnell in den Supermarkt, etwas frisches Obst eingepackt und los. Bis auf die extrem langen Etappen kommt man eigentlich gut ohne großen Proviant voran, sodass man sich das Gewicht hier sparen kann und lieber noch eine Wasserflasche mehr mitnimmt.
Am Ende kann man aber weder das Wetter noch die Eigenschaften der Rota Vicentina selbst beeinflussen. Deshalb empfiehlt es sich gerade im Frühjahr, wenn noch nicht soviel los ist, auf alles vorbereitet zu sein.
Danke an dieser Stelle an Jack Wolfskin für die Bereitstellung des tollen Outfits.