Unser Recap zu den “WORLD POLICE & FIRE GAMES 2017” in Los Angeles.
Was haben ca. 10.000 Polizisten, Feuerwehrleute und die Stadt Los Angeles gemeinsam?
Sie alle waren dieses Jahr Teil der World Police and Fire Games 2017 in der “Stadt der Engel”! Unser Kollege Steffen war live und aktiv vor Ort und berichtet im Nachgang nun über seine Erfahrungen.
Aber von vorne: Die WORLD POLICE & FIRE GAMES finden alle zwei Jahre statt, werden in den unterschiedlichsten Metropolen der Welt ausgetragen und gelten nach den Olympischen Sommerspielen als die zweitgrößte Sportveranstaltung der Welt. Dort messen sich weltweit die besten Sportler der Polizei, der Berufsfeuerwehr, des Zolls und der Justiz in den unterschiedlichsten Disziplinen. Das Besondere an diesen Meisterschaften sind die berufsspezifischen Vergleichswettkämpfe wie z.B. Polizeihunde-Prüfung, MP-Schießen, Police-Action-Pistol (spezielles polizeibezogenes Schießen) oder der Ultimate Firefighter, eine spezielle Prüfung für Feuerwehr-Leute.
Ganz wie die Olympischen Spiele begann auch für uns alles mit der großen Eröffnungsfeier und dem Einmarsch der Nationen in das Los Angeles Memorial Coliseum. Das geschichtsträchtige Stadium war nicht nur Schauplatz der Olympischen Spiele 1932 und 1984, des ersten Super Bowl im American Football im Jahr 1967, sondern nun auch der World Police and Fire Games 2017. Egal ob der R&B-Sänger Brian McKnight, der Bürgermeister von L.A. oder Profiboxer Oscar De La Hoya… alle feierten hier die Eröffnung der Spiele!
Die ersten Tage hatte ich selbst noch keine Wettkämpfe und somit Zeit andere Athleten zu unterstützen und Freunde zu besuchen. Am Freitag aber war es dann soweit: der Ultimate Firefighter stand an. Hierfür werden verschiedene Einsatzsituationen in Wettkampfform umgewandelt. Denn am Ende zählen im Wettkampf, genauso wie bei einer echten Menschenrettung, jede Sekunde. Nicht nur das alle 4 Stationen alleine körperlich schon sehr fordernd sind, auch das extrem starke Teilnehmerfeld erhöhten den Druck zusätzlich. Der Kampf um die begehrten Medaillen war im vollen Gange. Nach den ersten zwei Stationen lag ich zum Mittag noch auf Rang 3. Am Ende des Tages musste ich mich aber dem russischen Kollegen geschlagen geben und landete auf Platz 4. Viel Zeit zum Erholen blieb nicht, den die Teamwertung am Samstag forderte noch einmal alles. Es wurde um jedes hundertstel gekämpft und da war sie endlich: die erste Medaille!
Mit diesen zwei intensiven Wettkampftagen in den Beinen ging es am Sonntagmorgen zum AON-Center. Bis 1990 war dies das höchste Gebäude der Stadt. 262 Meter hoch, 1643 Stufen… das Stair Race wartete auf uns. Standesgemäß in voller Feuerwehrausrüstung und Atemschutzgerät auf dem Rücken. Und auch wenn das Gebäude offiziell mit 64 Stockwerken bis auf das Dach angegeben ist, so stellten wir schnell fest, dass die Stockwerkshöhen mit unseren nicht vergleichbar sind, sondern eher 75 Stockwerken entsprachen. Nach etwas über 16 Minuten kam ich auf dem Dach des AON-Centers an und lief durch die Ziellinie. Den traumhaften Blick über die Stadt konnte ich allerdings erst genießen als ich wieder atmen und klar denken konnte (das dauerte seine Zeit). Auf der Helikopterplattform wurden dann die obligatorischen Finisher-Fotos geschossen. Mit Platz 4 in der Tasche und müden Beinen ging mein dritter Wettkampftag zu Ende.
Der Montag war für mich Restday und gleichzeitig galt es meinen Koffer zu packen und den Standort von Downtown L.A. in die High Deserts zu verlegen.
Nicht aber, bevor wir im „Engine 28“-Restaurant zu Abend gegessen haben. Dieses Restaurant ist eine alte Feuerwache und ein guter Freund von mir hat dort in den 50iger Jahren als Feuerwehrmann gearbeitet. Zu seinen Geschichten und Erlebnissen aus diesen Zeiten schmeckte das Abendessen doppelt so gut!
Der Dienstag begann wieder sehr früh am Morgen mit der Fahrt durch die High Deserts nach Castaic. Dort ging ich bei meinem letzten Wettkampf, dem Mud Run an den Start.
Auf einem riesigen Polizeigelände inkl. Gefängnis & Shooting-Range wartete ein knapp 10km langer Hindernis- & Trailrun auf uns. Aufgereiht an der Startlinie standen wir bereit und erwarteten das „3….2….1…GO!!“ Doch wir wurden eines besseren belehrt: Aus einem Feuerwehrfahrzeug kam über den Dachwerfer eiskaltes Wasser und keiner der Athleten blieb trocken. Triefend vor kaltem Wasser ging es dann aber los und ab ins Gelände. Zwischen langen Lauf- und Bergpassagen warteten immer wieder Wasser- & Schlammgruben sowie Cargo-Net-Hindernisse auf uns die es zu überwinden galt. Stück für Stück arbeitete ich mich nach vorne und kam auf Rang 4 ins Ziel.
Ein guter Abschluss dieser WORLD POLICE & FIRE GAMES 2017!
Unser Dank gilt auch Reebok für den Support mit dem idealen Workout-Out!